Re: Orte Dubrowka im Ujesd Nowograd–Wolynsk

Eduard Feicho @, Mittwoch, 15.02.2023, 01:11 (vor 456 Tagen) @ Stanislav Ulmer

Einige deutsche Familien haben während ersten Weltkriegs und später nach dem Bürgerkrieg in 1920-e Jahre Dubrowka verlassen. Es gab einige Familien die nach Kanada oder USA umgezogen.
Anfang 30-e Jahren (1931-1933) wurden einige Familie bei der Kollektivisierung nach Sibirien und Altay Gebiete verbannt/расскулачены. Einige Leute wurden festgenommen und verschwanden ohne Spur.
In Ende Mai 1936 kam russiche Miliz und Soldaten in Ort und alle Häuser wurden von den bewacht. Die Einwohner hatten eine Woche um eigene Sachen zu packen. Es gab sogar noch die Möglichkeit die Haustiere mitzunehmen.
Am 01.06.1936 nach Angaben vom Gergard Ulmer ains alle restliche deutsche und polnische Familien aus Dubrowka mit dem Zug nach Nord-Kasachstan abtransportiert worden. Alle kamen in einen Ort Krasnodol'sk, Kellerovskij rajon, Nord-Kazachstanskaja Oblast' (später Kokchetavskaja oblast'). Viele Menschen sind später von Hunger, Krankheiten in Krasnodol'sk verstorben.
Einige Leute wurden in 1937-1938 auch festgenommen, erschossen oder verschwunden. In 1942 kamen alle Deutschen ab 16 Jahre alt in Arbeitsarmee.

Ich finde die Geschichte auch heute noch sehr interessant.

Meine Großeltern Artur Feicho + Emilia Zimmer sind im Nachbarort Marianin geboren.
Urgroßvater Emil Feicho фейхо in Dubrowka. Er hatte auch einen Bruder Adolf Fecher фехер (sein Sohn Alfred Fejger фейгер. Es gibt eine Gewisse Unschärfe in unserem Namen...). Mein Großvater erzählte die Umsiedlungsgeschichte ungefähr so:

1936 (er war 9) wurde das ganze Dorf umgesiedelt. Ochsen, Pferde, alles in den Zug. (Laut Wikipedia haben sie dafür vermutlich nur eine Woche Zeit gehabt). Sie sind dann in Kasachstan am Bahnhof Tayinsha angekommen und haben in der Nähe ein Dorf gebaut. Im Sommer angekommen bauten sie eine große Scheune, wo alle überwintern konnten. Jeden weiteren Sommer wurden weitere Häuser gebaut bis alle Familien ein Haus hatten. So entstand ein neues Dorf. Das ist in Doneckoe / Донецкое 15000 Kasachstan, dort liegen die Urgroßeltern auch begraben.

Doneckoe ist etwa eine Stunde östlich von Taynsha. Eine Stunde westlich gibt es auch einen Ort Kellerovka, wo auch Deutsche waren. Eines Tages kam der Briefträger und meinte ein Gustav Feicho lebt dort, vielleicht verwandt. Sie hatten sich auch einmal getroffen, aber ich denke Verwandtschaft konnte nicht belegt werden.


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