Re: Einwohnerzahl der Deutschen (2)

Waldemar Wolff, Montag, 25.08.2003, 12:10 (vor 8144 Tagen) @ Gerhard König

In Woiwodschaft Wolhynien brachten die dreißiger Jahren einen bedeutenden Rückgang der natürlichen Vermehrung. Sie ergab auf 1.000 Einwohner in den Jahren
1926-29 – 20,2 1930-32 – 18,7 1933-36 – 14,6 (S. Fogelson)
Nehmen wir das mittlere 18 an. Grobe Berechnungen gibt uns dann ein Zuwachs in 16 Jahren 15.000. Aber das bei normalen Umständen, so wie es in Polnisch-Wolhynien war.
In Sowietwolhynien war es anders. Ihr könnt euch wahrscheinlich nicht vorstellen, was sich damals da abspielte.
Ein Beispiel: Nur in zwei Jahren (1937-38) wurden in der Ukraine 195.679 Deutsche verhaftet. Von ihnen wurden nur 659 (0,5%) freigelassen.
Der Gesamtverlust der Sowjetwolhynier in den Jahren 1929-41 beläuft auf rund 36.000-38.000. Besonders innerhalb der Grenzzone von 40 km sind die deutschen Siedlungen so gut wie ganz verschwunden. Übriggeblieben sind nur 14.000-16.000 Deutsche. Bei den normalen Umständen wäre der Zuwachs von ihnen, sehr grob genommen, nicht mehr als 5.000.
Also 21.000. Aber, wie die Russen sagen: "Ein Wort kann man an die Akte nicht annähen".
Wir haben jetzt zwei "offizielle" Zahlen: 44.600 und 41.996. Der unterschied ist nicht groß. Die erste Ziffer ist aus dem "Ostdeutscher Beobachter". Das ist doch eine Zeitung? :-). Die zweite Ziffer ist von Dr. Karl Stumpp, der 1941-1943 das "Kommando Dr. K. Stumpp" leitete und den Auftrag von Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete hatte, die in der Ukraine verbliebenen Deutschen zu erfassen.
Ich möchte dem Dr. Stumpp die Priorität geben, obwohl auch diese Zahl zu hoch ist.

Die Abkürzung "DNB" hat Irene schon erklärt, ich wusste es auch nicht. Sei begrüßt, Irene.

Waldemar


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum