Welcher Ort könnte Maschejufka sein?

(25.11.2002 - 14:50)

Die Mutter meiner Freundin hat mich gefragt ob nicht mal herausfinden kann, wo ihr Heimatort liegt. Es handelt sich um Maschejufka und lag früher in Polen. Sie kann sich auch an die Ortsnamen Minjatin und Kostopel erinnern.
Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, das es eine Ukrainische Stadt Kostopil gibt, in deren Nähe auch die Orte Manjatin und Myschakuwka liegen. So richtig befriedigt mich das aber nicht. Gibt es in der Gegend nicht einen Ort der mehr nach Maschejufka klingt?

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Als Antwort auf: Welcher Ort könnte Maschejufka sein? von Thomas Gottweiss am 12. März 2003 00:12:08:

(25.11.2002 - 15:50)

Maschejufka is probably Maciejowka / Matyewka about 24 km SE of Kostopol and 14 km ENE of Tuczyn.

Go to http://www.lib.berkeley.edu/EART/maps/x-ussr/M-35-042.jpg. Go down the vertical line #82 to the horizontal line #24. The village to the right and above those lines is Matyewka.

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Übersetzung:

Maschejufka ist vermutlich Maciejowka / Matyewka, etwa 24 km SO von Kostopol und 14 km ONO von Tuczyn gelegen.

Gehen Sie zu http://www.lib.berkeley.edu/EART/maps/x-ussr/M-35-042.jpg, folgen Sie der vertikalen Linie 82 nach unten bis zur horizontalen Linie 24. Die Ortschaft oberhalb und rechts dieser Linie ist Matyewka.

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Guten Tag,
es ist zwar schon eine Zeit her, als Sie diese Mitteilung über Maschejufka geschrieben haben, aber ich sehe sie erst jetzt.
Meine Oma (geboren 1886) ist lt. Personalpapieren und Sterbeurkunde in Mschejufka/Ukraine geboren. Der Zusatz "Ukraine" legt den Verdacht nahe, daß die von Ihnen gefundene Ortschaft doch die richtige ist. Haben Sie inzwischen weitere infomationen darüber, denn ich bin auch daran interessiert zu erfahren, wo meine Oma tatsächlich herkommt.
Mit freundlichem Gruß
Bernd Stamm

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Hallo Bernd,

Meine Oma (geboren 1886) ist lt. Personalpapieren und Sterbeurkunde in Mschejufka/Ukraine geboren.

Der zweite Buchstabe wird gern bei solchen Namen sehr kurz oder garnicht gesprochen. Dein Text klingt für mich aus der Umgangssprache.

Schreibe mal etwas mehr zu Deiner Oma. Mit Namen, Ehepartner und Eltern läßt sich manches mehr zusammentragen.

gerhard

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Hallo,
das "a" fehlt nur, weil es ein Tippfehler ist, den ich nicht bemerkt habe. Meine Oma war Alwine Sternberg, die am 12.4.1886 geboren wurde.Sie war verheiratet mit Heinrich Stamm und kam im 1. Weltkrieg über Schweden nach Hamburg. Die Eltern müßte ich heraussuchen, aber ich habe die Unterlagen z.Zt. nicht hier.
Gruß
Bernd Stamm

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Hallo Bernd,

Die Eltern müßte ich heraussuchen, aber ich habe die Unterlagen z.Zt. nicht hier.

dann sei so nett und reiche die Namen der Eltern nach, vielleicht finden wir dann irgendwie einen Anschluß.

Alwine Sternberg, die am 12.4.1886 geboren wurde.Sie war verheiratet mit Heinrich Stamm ...

Das sind doch schon ziemlich genaue Angaben, sind noch Dokumente vorhanden ?

... kam im 1. Weltkrieg über Schweden nach Hamburg.

Ist irgendwann in Hamburg eine Einbürgerung beantragt worden ? Entsprechende Unterlagen könnten im Staatsarchiv Hamburg liegen.

Regina

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Hallo ich habe etwas gefunden:
Die Eltern meiner Oma sind:
Friedr. Hennig geb. 1863 in Russ./Polen gest.: 19.6.1906 in Conradswalde
Wilhelmine Hennig Geb.Dreger geb: 2.11.1863 gest. 28.2.1919 in Ostrowitt/Wronken.
Die Männer wurden damals Rtg. Sibirien verschleppt/abgeschoben und meine Oma ist mit den Kindern im Treck zu Fuß und in Güterwagen usw. hinterher gereist, wobei nur ein Kind überlebt hat(im 2. Weltkrieg gefallen). Später kamen sie über Schweden nach Hamburg. Es gibt noch Dokumente, die teilweise aber auf russisch sind - für mich nicht lesbar. Meine Mutter wurde danach in Hamburg geboren.
Gruß
Bernd Stamm

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Hallo Bernd,

Meine Oma war Alwine Sternberg,...verheiratet mit Heinrich Stamm
Die Eltern meiner Oma sind: Friedr. Hennig ... Wilhelmine Hennig Geb.Dreger ....

und wie kommt jetzt der Name STERNBERG ins Spiel ? :gruebel:

Aus den "St.Petersburg Archives" der Odessa-Datenbank:
HENNIG, Friedrich oo DREGER, Wilhelmine am 05.02.1885 in Zhitomir

Es gibt noch Dokumente, die teilweise aber auf russisch sind - für mich nicht lesbar

Du kannst uns gerne Kopien davon senden, vielleicht kann jemand von uns beim Übersetzen helfen. Ich schreibe Dich nachher über das Kontaktformular des Forums an ..

Regina

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Hallo,
ich hatte eben schon eimal geantwortet, aber ich weiß nicht ob es angekommen ist, da sich mein Laptop "aufgehängt" hatte. Heinrich S t a m m ist ein Tippfehler, es soll natürlich Heinrich S t e r n b e r g heißen. Der Name Stamm kam ins Spiel, als mein Vater - Karl Stamm - meine Mutter heiratete.
Gruß
Bernd

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Hallo Bernd,

die Kopien sind angekommen.

Das "Russische Dokument vom 14.11.1872" ist nicht auf Russisch, sondern auf Deutsch geschrieben, aber sehr schlecht lesbar. Es ist das Original zu dem Text von "Friedr. A. Sternberg - Preusse":

Königsberg, den 16. Nov. 1872
No. 2161/11 I
Von der unterzeichneten Regierung wird dem Friedrich August Sternberg geboren anno 11. August 1850 zu Hoofe Kreises Pr. Eylau, zum Zwecke seines Aufenthalts in den Kaiserlich Russischen Staaten hierdurch bescheinigt, dass derselbe und zwar durch Geburt die Eigenschaft als Preusse besitzt.
Königlich Preussische Regierung
Abteilung des Inneren

"Taufschein Friedr. A. Sternberg"
Auf Grund des hiesigen Taufregisters wird hiermit amtlich bescheinigt, daß Friedrich August Sternberg, ehelicher Sohn des [nächstes Wort nicht lesbar] Friedrich Sternberg und der Caroline geborene Zipper am 11. August des Jahres 1850 zu Hoofe geboren und am 21. September 1850 hierselbst getauft ist.
Gr. Peisten, den 4. Dezember 1897

Eine Religionszugehörigkeit ist hier nicht zu erkennen, aber dafür die Namen der Eltern von Friedrich August Sternberg und die Herkunft der Familie.

"Sterbeurkunde Heinr. Sternberg"
Standesamt Altona I 702/1930
Der Stellmacher Heinrich Sternberg, wohnhaft in Altona [Adresse] ist am 7. Mai 1930 im Städtischen Krankenhause Altona verstorben. Der Verstorbene war geboren zu Kischelowska, Kreis Wolhynien am 22. April 1881. Der Verstorbene war verheiratet mit der bei ihm wohnhaften Alwine, geborenen Hennig.

"Sterbeurkunde Friedrich Hennig"
Standesamt Stomgenwalde Nr. 14/1906
Friedrich Hennig, 43 Jahre alt, baptistischer Religion, wohnhaft in Conradswalde, ist am 19. Juni 1906 in Conradswalde, Kreis Rosenberg, gestorben. ......

Der Kreis Rosenberg liegt in Westpreußen. In der Einwohnerdatenbank von www.westpreussen.de habe ich ein Familienblatt für Friedrich HENNIG gefunden, mit Ehefrau Wilhelmine DRÄGER und Tochter Auguste. Alwine hatte also auch eine Schwester mit dem Namen Auguste.

"Sterbeurkunde Alwine Sternberg"
Standesamt Hamburg-Hamm, Nr. 307/1961
Alwine Sternberg, geborene Hennig, wohnhaft in Hamburg [Adresse], ist am 20. Dezember 1961 in Hamburg in ihrer Wohnung verstorben. Die Verstorbene war geboren am 12. April 1886 in Maschejufka/Ukraine. Die Verstorbene war Witwe von Heinrich Sternberg.

Nachfolgend die 3 russischen Dokumente (Dankeschön an den Übersetzer :flower: ):

"Sternberg Russisches Dokument"
Zeitlich befristete Aufenthaltsgenehmigung
ausgestellt am 9. Mai 1918 vom Leiter der Stadt- und Ujesdmiliz Kargopol, Olonetzkaja Gub., Nr. 389 ... für die deutschen Staatsbürger Friedrich Sternberg und seine Ehefrau Alwine Friedrichowna Sternberg ... auf der Grundlage der Dokumente der Königlichen Schwedischen Mission gültig für die Fahrt aus der Stadt Korolew in die Stadt Petrograd, Gub. Petrograd in ihrer Begleitung ein Sohn.

"Sternberg Alwine Petrograd 1918"
Königliche Schwedische Mission. Abteilung B. Petrograd.
Die Königliche ..., bestätigt zum gegenwärtigem Zeitpunkt, daß die deutsche Staatsangehörige (Untertanin) Alowina Sternberg, 33 Jahre und der Sohn Wilhelm, 2 Jahre, Baptisten auf der Grundlage der Vereinbarungen zwischen der Russischen und Schwedischen Regierung sich unter dem Schutz der Königlichen Schwedischen Mission befinden. Petrograd, 17. Mai 1918.

"Sternberg Heinrich Petrograd 1918"
Königliche Schwedische Mission. Abteilung B. Petrograd.
Die Königliche ..., bestätigt zum gegenwärtigem Zeitpunkt, daß der deutsche Staatsangehörige (Untertan) Heinrich Sternberg, 37 Jahre, Baptist, auf der Grundlage der Vereinbarungen zwischen der Russischen und Schwedischen Regierung sich unter dem Schutz der Königlichen Schwedischen Mission befinden. Petrograd, 17. Mai 1918.

ich habe hier einige Dokumente eingescannt...

"Einige" Dokumente ? Hast Du noch mehr davon ?

Vielleicht kann man ja hieraus die Herkunft bzw.
den Geburtsort meiner Großmutter herausfinden ..

Die Dokumente sagen eindeutig aus, daß die Familien STERNBERG und HENNIG zu den Baptisten gehörten, dadurch sieht die Suche nach "Maschejufka" schon etwas besser aus. Es gab nördlich von Nowograd-Wolynsk (=Zwiahel) eine große Baptistengemeinde mit dem Namen "Moisejewka". Irene hat diesen Ort in ihrem Beitrag vom 01.11.2006 schon beschrieben. Ich vermute, daß "Maschejufka" identisch ist mit "Moisejewka". Hierfür spricht auch der Geburtsort "Kischelowska, Kreis Wolhynien" von Alwines Ehemann Heinrich STERNBERG, das könnte "Kiseljowka", östlich von Zwiahel, sein.
Diese Orte kannst Du auf der Stumpp-Karte im Quadrat C4 sehen.

Leider sind - außer einem Jahrgang für Tutschin - keine baptistischen Kirchenbücher erhalten geblieben.

Regina

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Hallo zusammen,

zu Friedrich Sternberg gibt es auch etwas im Bundesarchiv in Berlin. In Sign. R 901 Nr. 70338 ein herzzerreißender handschriftlicher Brief des Friedrich Sternberg aus "Kolinie Kischlufka bei Heimthal Post Rudnä Guberni Wolhinien" vom 25.7.1872 an den deutschen Kaiser mit der Bitte, seinen jüngsten Sohn Friedrich, seinen einzige Stütze, vom preußischen Militärdienst freizustellen. Aus sozialhistorischer Sicht ein interessanter Brief, da er Einblick ins Leben eines Kolonisten in Wolhynien gibt.
(weitere Schriftstücke zu diesem Fall in der Akte eingestreut)

Viele Grüße,

Stefan

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Schriftstücke zum "Fall Sternberg" auch in der Akte Bundesarchiv R 901 (Auswärtiges Amt) Nr. 70336 eingestreut, darunter ein handschriftlicher Brief des Friedrich Sternberg an die Gesandtschaft zu Sankt Petersburg mit der Bitte, seinen Sohn Friedrich vom Militärdienst befreien zu wollen. Der Brief endet mit:

Kischlewken beim Heimthal
Guberni Wolhinien Pos Rudna
den 16 Januar 1872
der Buchstabe und Zahl sind, Se-z 882

Ist das Kürzel am Schluß eine Art Postzeitzahl ???

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Hallo Thomas,

bei den Ortsnamen ist es immer schwierig...

Wenn sich die Mutter Deiner Freundin an Kostopol erinnern kann, dann vielleicht handelt es sich um "Marcelowka" (=dt. Marzelufka) :-)

Der Ort liegt östlich von Kostopol, ganz in der Nähe von MINIATYN :yes:
Östlich von Kostopol gibt es einen größeren Ort: Ludwipol. Nördlich-westlich von Ludwipol findest Du sowohl Marcelowka als auch Miniatyn.